Die Argus C3 ist tatsächlich die erste Kamera in meiner Sammlung, die nicht aus Deutschland oder Japan stammt. Sie wurde nämlich von 1939 bis 1966 in den USA unglaubliche 27 Jahre lang gebaut. Es handelte sich dabei um eine günstige Sucherkamera mit Entfernungsmesser. Der Entfernungsmesser und der Sucher waren jedoch getrennt (wie bei den Schraubleicas). Die Argus C3 ist mit ungefähr zwei Millionen verkauften Exemplaren sicher eine, wenn nicht sogar die meistgebaute Kleinbildkamera der Welt. Viele sind heute noch in Gebrauch. Das Gehäuse war aus Bakelit (ein früher Kunststoff) gefertigt und mit Metall verstärkt. Wegen des eher rustikalen Designs bekam die C3 den Spitznamen „The Brick“, also „Der Ziegelstein“. Elegant oder praktisch war die C3 überhaupt nicht. Falls das Klavierscharnier mal kaputt gehen sollte, kann man im nächsten Baumarkt Ersatz kaufen. Der Verschluss der Rückwand ist abenteuerlich einfach und hält bei meinem Exemplar nicht mehr so wirklich. Aber diese Mängel taten ihrem Verkaufserfolg keinen Abbruch. Erst gegen die japanischen SLRs in den Sechzigern konnte sie sich nicht mehr behaupten.
Die Argus C3 in der Version „Matchmatic“ kam übrigens auch noch zu einem Kinoauftritt im Harry Potter Film „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ von 2002 (also „Kammer“ und nicht etwa „Kamera“ des Schreckens).